Die Mühen der Ebene |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 26.09.2013
Hunderttausende von Syrern sind mittlerweile in den
Libanon geflohen, das kleine Land platzt
aus allen Nähten. Viele Menschen fürchten die Konflikte, die daraus erwachsen -
und manche einen neuen Bürgerkrieg.
ZAHLÉ/BEIRUT.
Die Straße windet sich hoch durch Pinien- und Zedernwälder. Der Blick auf
Beirut, den Hafen, die Küste und das offene Meer ist atemberaubend. Der Lärm
und die ständig verstopften Straßen der libanesischen Hauptstadt sind schon
bald nur noch ferne Erinnerung. Hier oben in den Dörfern des
Libanon-Gebirges geht es
gemächlich zu. Das Brot wird in althergebrachter Weise auf einem heißen Stein
gebacken und Fladen für Fladen reichlich mit einer Paste aus frischem Oregano
bestrichen. Stattliche Kirchen und weithin sichtbare Muttergottes-Statuen
bezeugen, dass hier christliches Gebiet ist. Oben, vom Bergkamm aus, sieht man
hinüber auf einen kahlen Gebirgszug, den Antilibanon. Auf dessen Höhen verläuft
die Grenze zu Syrien. Und dahinter tobt der Krieg.
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