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geschichte


Der Palast des Briefträgers PDF Drucken
Thomas Schmid - Berliner Zeitung - 28.06.2003
In Südfrankreich wurde ein Traum zur Wirklichkeit

Ferdinand Cheval war ein stiller Mensch. Jeden Tag sah man ihn zum Bahnhof gehen, wo er im Bistro seinen Kaffee zu sich nahm. Allein. Er liebte die Einsamkeit. Er war eben ein Eigenbrötler. Vielleicht war sein Beruf schuld daran. Täglich stapfte Cheval 32 Kilometer zu Fuß durch Wiesen und Wälder. Bei jedem Wetter. Denn er war Briefträger auf dem Land. Aber als er dann begann, am Abend Steine im Garten vor seinem Haus abzuladen, wunderten sich die Nachbarn schon. Und als der Steinhaufen immer größer wurde, dachten sie, jetzt sei der Mann wohl übergeschnappt."Was wollen Sie denn damit anstellen?", fragten sie ihn. "Ich will einen Palast bauen", erwiderte er. Schon bald hieß es im Dorf, der Pöstler habe wohl einen Vogel.
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Eine gerechte Sache PDF Drucken
Thomas Schmid - DIE ZEIT 03.04.2003 Nr.15
1989 ließ US-Präsident George Bush 24000 Soldaten in Panama einmarschieren, um den Schurken Nr. 1 zu fassen: General Manuel Noriega

Kurz vor Mitternacht schrecken Schüsse die Gäste des noblen Marriott-Hotels auf. US-Marineinfanteristen stürmen den kleinen Flughafen Paitilla am Rand der Innenstadt und zerstören ein Flugzeug: den Privatjet des Generals Manuel Antonio Noriega – Panamas Armeechef, der eigentliche starke Mann im Land, darf auf keinen Fall entwischen. Es kommt zu einem Scharmützel. Vier US-Soldaten werden von der Flughafenwache erschossen. Es sind die ersten Toten dieses seltsamen Krieges.
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Die Stadt an der Grenze PDF Drucken
Von Thomas Schmid - Neue Zürcher Zeitung 22.2.03
Vor hundert Jahren trat Kuba ein Stück Land an die USA ab. Seither lebt Guantánamo im Schatten der Marinebasis

Die Stadt hat bessere Zeiten gekannt. Von den stuckverzierten Palästen blättert die Farbe. Vielerorts bröckelt auch der Putz. Das hässliche Grau des Mauerwerks rückt unerbittlich gegen die sanften grünen und blauen Pastelltöne der Fassaden vor. Die prächtigen Arkaden, die vom Reichtum der spanischen Kolonialherren künden, werden hier und dort mit Holzbalken abgestützt. Verfall, wohin man blickt. Wer Gabriel García Márquez‘ „Hundert Jahre Einsamkeit“ verfilmen möchte, fände hier die ideale Kulisse. Hufe klappern über den Asphalt. Der öffentliche Verkehr wird aufgrund des Benzinmangels seit Jahren schon auf Pferdewagen abgewickelt. Amerikanische Strassenkreuzer aus vorrevolutionären Zeiten rumpeln vorbei. Auch ab und zu ein Motorrad mit Seitenwagen. Guantánamo, die Hauptstadt der östlichsten Provinz Kubas, zählt zwar über 200.000 Einwohner, ist aber ein verschlafenes Nest.
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Der alte Mann von Sosua PDF Drucken
Susanne Heim, Thomas Schmid - Berliner Zeitung - 13.05.2000
Als Europa den verfolgten Juden die Türen verschloss, versprach General Rafael Trujillo den bedrängten Menschen eine Zuflucht in seinem diktatorisch regierten Karibikstaat.

Von den Flüchtlingen, die als erste eintrafen, ist Martin Katz der einzige, der noch auf der Insel lebt.
Vor dem "Bayrischen Biergarten" in Sosua lockt eine Stelltafel zu "deutschen Bieren und karibischen Drinks". Auf der andern Straßenseite verspricht das Restaurant "Alt-Deutschland" in Runenschrift "deutsche Hausmannskost". Die deutschen Urlauber kommen gern in die Stadt an der Nordküste der Dominikanischen Republik - und sie bringen Devisen.
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Australiens Holocaust PDF Drucken
Thomas Schmid - © DIE ZEIT 2000
Wie englische Siedler, Sträflinge und Soldaten zwischen 1802 und 1876 das Volk der Tasmanier ausgerottet haben

Vorsichtig skalpierte Doktor Crowther den Kopf des verstorbenen William Lanney und reichte den enthäuteten Schädel des Schwarzen wie verabredet durchs Fenster an einen Kumpan. Dann ging er in den benachbarten Sektionsraum, köpfte die Leiche eines Weißen, griff wieder zum Skalpiermesser, schnitt den Schädelknochen heraus und steckte ihn in die Kopfhaut des Schwarzen.
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Der Blick in die Welt, Thomas Schmid