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Analyse - Debatte
Epochenwandel in der Türkei PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 03.08.2011

 

In der Türkei ist am Wochenende eine Ära zu Ende gegangen. Der kollektive Rücktritt der Armeeführung bedeutet faktisch die Kapitulation der Generäle vor Recep Tayyip Erdogan. Der Ministerpräsident und Parteichef der islamisch grundierten AKP wird eine ihm genehme Armeeführung berufen. Das ist neu. Bislang haben die Militärs die Besetzung ihrer Spitzenpositionen selbst geregelt oder dabei mindestens ein entscheidendendes Wörtchen mitgeredet.
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Machtorgan des Nordens PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 08.06.2011


Nun will Ban Ki Moon also für eine weitere Amtszeit kandidieren. Der Generalsekretär, der höchste Repräsentant der Vereinten Nationen, kommt aus Südkorea, einem relativ unbedeutenden Land also. So will es die Regel. Mit der Unabhängigkeit Algeriens 1962 war die Erde - von den portugiesischen Besitzungen in Afrika abgesehen - weitgehend entkolonialisiert. Seither gab es sechs UN-Generalsekretäre: zwei Asiaten, zwei Afrikaner, einen Lateinamerikaner und einen Europäer (aus dem weltpolitisch unbedeutenden Österreich).

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Späte Genugtuung für Srebrenica PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 27.05.2011


Noch muss man "mutmaßlich" sagen, um der Unschuldsvermutung Genüge zu tun. Aber es gibt keinen vernünftigen Zweifel: Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Ratko Mladic gilt zu Recht als der Schlächter von Srebrenica. Unvergessen sind die Bilder von der Selektion nach der Einnahme des ostbosnischen Städtchens durch seine Soldateska: Frauen und Kinder wurden zu Bussen geführt, die sie nach Tuzla in die Freiheit brachten, Männer und Jungen sah man nie wieder. An die 8000 Muslime wurden massakriert.

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Pflicht zum Schutz PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 21.04.2011


Jetzt rächt sich die Eile, mit der die Autorisierung einer internationalen Militärintervention in Libyen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen durchgepaukt wurde. Vieles ist unklar geblieben, und so wird nun die Resolution 1973 arg strapaziert. Andererseits war Eile geboten. Gaddafis Truppen standen vor einem Monat wenige Kilometer vor Bengasi und hätten die Rebellenhochburg zweifellos erobert, wenn nicht französische und britische Kampfjets ihren Vormarsch aufgehalten hätten. Man mag darüber spekulieren, ob es in der zweitgrößten Stadt Libyens zu einem Massaker gekommen wäre. Doch Gaddafi hatte ein solches ziemlich unverhohlen angekündigt. Und zuzutrauen ist es ihm allemal, hatte er doch einst in wenigen Stunden 1200 wehrlose Häftlinge erschießen lassen.

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Reif für die Demokratie PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 22.02.2011


Nun ist also der selbst ernannte "König der Könige Afrikas" an der Reihe: Muammar al-Gaddafi, der libysche "Revolutionsführer", der offiziell kein Amt hat, nur eben diesen Titel und die faktische Macht, die ihm zu entgleiten droht. Wenn einer allen Stürmen in der arabischen Welt zu trotzen vermag, dann er - mit seinem weit verzweigten Spitzelapparat, mit seinen Eliteeinheiten, mit seinen sprudelnden Ölquellen. So schien es bis vor wenigen Tagen. Aber mit ihrem Mut, der sich aus Verzweiflung und Hoffnung nährt, haben uns die Demonstranten von Bengasi, Tobruk, Derna, Surt, Misurata und Tripolis auch diese Gewissheit genommen.

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Keine Angst vor den Muslimbrüdern PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung 02.02.2011


Bei ihrem Besuch in Jerusalem betonte Angela Merkel, dass sich Deutschland der Sicherheit Israels zutiefst verpflichtet fühle. Das gehört zum diplomatischen Kanon. Das Existenzrecht Israels, das die Bundeskanzlerin schon vor drei Jahren zur deutschen Staatsräson erklärt hatte, steht nicht zur Debatte, wohl aber eine wankende Sicherheitsarchitektur. Israel macht sich Sorgen um die Entwicklung in Ägypten. Das ist verständlich, denn jede demokratische Öffnung in Kairo wird den Muslimbrüdern mehr Macht bescheren.

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Träume vom arabischen Domino-Stein PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 27.01.2011


China war den Kommunisten anheimgefallen, ein Teil Koreas ebenfalls, und auch Indochina war bereits infiziert. Wenn ein Staat fällt, befand US-Präsident Dwight D. Eisenhower 1954, dann klappen die andern zusammen wie Domino-Steine. Mit der Domino-Theorie begründeten die Amerikaner dann ihre militärische Intervention in Vietnam 1965. Als sie zehn Jahre und drei Millionen Tote später geschlagen abzogen, war nicht nur ganz Vietnam kommunistisch, auch Laos und Kambodscha waren gefallen.

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