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Nach dem Dunkel das Licht PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 23.05.2017

In Ungarn wächst der Protest gegen die  Regierung, die die Lehrfreiheit einschränken und kritische Organisationen der Zivilgesellschaft an die Kandare nehmen will.

Die Straßen sind düster. Es stinkt nach Urin. Ein Besoffener taumelt die Straße längs, zwei Chinesen huschen vorbei. Der achte Bezirk von Budapest, die Josefstadt, zwischen dem Ostbahnhof und der Donau gelegen, war ursprünglich ein aristokratisches Viertel, später hatte es lange den Ruf eines Sündenpfuhls, heute ist es – zumindest in den Seitenstraßen - ziemlich heruntergekommen. Hier leben mehr Roma als anderswo in der Stadt, und in jüngerer Zeit haben sich auch Zuwanderer aus dem Fernen Osten im achten Bezirk niedergelassen. Hier, wo alles etwas grau und schmuddelig ist, steht die „Aurora“, ein Haus der Widerspenstigen, jener, die sich mit den bleiernen Verhältnissen im heutigen Ungarn nicht abfinden wollen. Aurora ist die Göttin der Morgenröte. Nach der Nacht kommt der Tag, nach dem Dunkel das Licht. Aber vielleicht ist das Haus ganz einfach nach der Straße benannt, an dem es steht, der Aurora utca.

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